Mittwoch, 8. Dezember Juli 2010
Gänse über dem SchneeEs
gibt Martins- und Weihnachtsgänse, die in dieser Jahreszeit herrlich duftend
auf den Tischen landen. Es gibt Hausgänse, die auf Bauernhöfen schnattern, und
dumme Gänse, die ebenfalls schnattern, wenngleich auch eher in Fußgängerzonen,
Büros und Klassenzimmern. All das ist eindeutig. Doch völlig unklar war mir,
was dieser Tage über mir am grau verhangenen Kürtener Schneehimmel in
Einser-Formation herflog. Waren es Graugänse? Wildgänse? Kanadagänse? Aber hätten
diese Tierchen nicht schon längst nach guter Zugvogelart in südlichen Gefilden
sein sollen, anstatt sich hier durch Schneeflocken zu kämpfen? Ein
Mitbeobachter behauptete gar, bei diesen gefiederten Spätzündern könnte es
sich auch um Kraniche handeln. Das verwirrte mich gans, pardon ganz – bis ein
Bergisch Gladbacher Pensionär Ruhe in meine vogelkundlichen Überlegungen
brachte. Früher, so erzählte er, hätten die Leute im Bergischen sich mit
solchen Feinheiten gar nicht aufgehalten. „Da kommen die Schneegänse!“, hätte
es einfach geheißen. Ein Blick auf die verschneite Landschaft zeigt: Gar nicht
dumm!
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