Mittwoch, 28. April 2010
Die Rückkehr der BankManche
redeten seit geraumer Zeit vom Frühling. Ich nicht. Dass sie auf den Kalender
pochten, ließ mich genauso kalt wie die Temperaturen. Nun ja, die ersten
„Vogeleinsen“ hatte ich vor Wochen am Himmel nordwärts ziehen sehen und
inzwischen blühten sogar in Kürten Osterglocken, doch all das vermochte mich
nicht nachhaltig zu beeindrucken. Selbst als das Thermometer über 15 Grad stieg
und T-Shirts mit kurzen Ärmeln den Winterschlaf beendeten, war ich mir nicht
sicher, ob ich den Frühlingsgefühlen trauen sollte. Denn das letzte, das
einzige untrügliche Zeichen für mich, dass die kalte Jahreszeit tatsächlich
vorbei ist, stand noch aus: die Zugvogelbank. Das ist nichts, wo andere ihr Geld
hinbringen, sondern das weiße Sitzmöbel dient einem Kürtener Großvater während
der warmen Jahreszeit nahezu täglich als Ausguck an einer meiner Fahrtrouten.
Im Herbst verschwindet die Bank mit den Zugvögeln, im Frühling kehrt sie
wieder. Und so habe ich seit Wochen sehnsüchtig nach ihr Ausschau gehalten,
manchmal mit dem Auto einen Extra-Schlenker machend, um nur ja nicht das
Auftauchen des ultimativen Frühlingszeichens zu verpassen. Gestern war es
soweit! Ich postierte umgehend Wäschespinne und Sonnenschirm im Garten, meine
Familie jubelte und egal was die Meteorologen sagen: Am Wochenende wird
gegrillt!
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